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Coaching: Toxische Menschen im Job

#Brigitte Thoma#

 

Toxische Menschen - das Klima in vielen Unternehmen wird täglich rauer. Der reichhaltige Fundus grenzwertiger Begebenheiten ist grenzenlos: Vorgesetzte, die ihren Mitarbeiter:innen erklären, dass

sie nicht richtig ticken, rüdes anschnauzen ob die Arbeit eine freizeitorientierte Schonhaltung sei, unkontrollierte Regelbrüche die zum Regelfall werden - um Menschen zu degradieren, abzuwerten und regelrecht klein zu machen.

 

Manipulatives Verhalten ohne ethische und moralische Regeln steht im Management leider auf der Tagesordnung; rücksichtsloses Verhalten, um sein eigenes Vorwärtskommen zu erreichen, zur Erfüllung seiner eigennützigen, egoistischen Ziele. Emotionslosigkeit und der Mangel an Empathie gehört zur Standardausstattung. Begriffe wie Respekt und Fairness werden vornehm ausgedrückt vernachlässigt. Anstatt sich zu entschuldigen, wird imaginär gedroht.

 

In vielen Trainings und Coaching erfahre ich leider immer öfter:

Die Tendenz dieses rüpelhaften Verhaltens mit einem nicht vorhanden respektvollen Umgang, hat Hochkonjunktur an vielen Arbeitsplätzen. Narzisstische Persönlichkeitsstörungen mit der Kampfparole "Ich bin der Größte“ nehmen rasant zu. Dazu der  leitende Professor, der Psychologe und Narzissmus-Experte Hans-Werner Bierhoff der Ruhr-Universität Bochum: "Narzissmus breitet sich wie eine Epidemie aus“. 

  

Der Dreh- und Angelpunkt ist die Nonstop-Sucht nach Beachtung

und Anerkennung. Ein Narzisst ist in sich selbst verliebt, überhöht seine Person und ist Kritik nicht zugänglich. Narzissten sind stark im Austeilen und Mimosen im Einstecken. Wer die "Grandiosität“ eines Narzissten in Zweifel zieht, ist sein „Feind“ und hat mit massiven negativen Konsequenzen und Bedrohungen zu rechnen. An dieser Stelle kann er gut erkannt werden: Aufgrund seiner geringen emotionalen Instabilität, wird er extrem wütend und cholerisch,

wenn er seinen Willen nicht bekommt oder seine Felle davon schwimmen sieht.

 

Narzissten können wie schleichendes Gift = „toxisch" den (Arbeits-) Alltag anderer Menschen mit einem Kreislauf von emotionalem Missbrauch, Manipulation, emotionaler Erpressung, Kontrolle beherrschen.

 

Narzisstisches Verhalten von Vorgesetzten macht betroffene Menschen krank. Das Störungsbild der "Ich-Sucht" lässt Menschen seelisch unter die Räder kommen, löst viel Leid aus, und kann bis

zum Burnout führen!

 

Viele meiner Klientinnen und Klienten wünschen sich,  ihre narzisstischen, cholerischen und ungerechten Vorgesetzten oder Kolleg:innen ändern zu können. Der Versuch, solche Menschen zu ändern, scheitert mehrheitlich und regelmäßig. Konfliktive Menschen empfinden ihr Verhalten nicht als unrecht.

 

Was hilft? Im ersten Schritt das Verhalten toxischer Menschen erkennen lernen und zu verstehen, warum Menschen so werden:

 

Die frühen Lebensjahre entscheiden, ob Kinder Gefahr laufen, zu Narzissten zu werden, so der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Joachim Bauer. Kinder erhalten normalerweise einen Schatz von Urvertrauen in ihrer Kindheit. Sie werden getragen von dem wichtigen Geschenk des Vertrauens und der Sicherheit, welches das Selbstbewusstsein fördert und Bindungs- und beziehungsfähig macht. Wird dieses Vertrauen entzogen oder missbraucht, schlägt es in Misstrauen um, für das die Kinder nicht selbstverantwortlich sind. Der massive Vertrauensverlust verursacht ein mangelndes Vertrauen in sich selbst. Narzissten wurden nie geliebt, haben die Liebe nicht kennengelernt und wurden in ihrer Kindheit meist extrem entwertet und schlecht behandelt. Sie haben sich dadurch eine Fantasiewelt zum Schutz geschaffen, um ihr instabiles Selbstwertgefühl zu regulieren. Ihre Handlungen kommt nicht aus einem Erwachsenen-Ich, sondern aus der Kindheit. Deshalb müssen sie sich und anderen nonstop beweisen, wie großartig sie sind, um ihr schwachen Selbstwert zu kompensieren., indem sie sie andere Menschen entwerten. 

 

"Change it". Das einzige was wir ändern können, ist die Einstellung und unsere Art, mit diesen hochmanipulativen Verhaltensweisen zurechtzukommen und zu lernen mit diesen widrigen Umständen umzugehen. Oder Lösungen zu finden im Sinne von "leave it".

 

Hierzu biete ich stärkende Coachings an, mit einem jeweils individuellen Maßnahmenkatalog an Tools und Strategien, um sich

zu wappnen und zu stärken. Der Notfallkoffer mit beruhigenden, emotionsregulierenden Übungen, steht für meine Klient:innen ebenso bereit. Abgerundet mit Stärken stärkenden Übungen aus der

Positiven Psychologie.

 

Was immer hilft: Klare Grenzen ziehen und sich immer immer

immer wieder bewusst machen: 

• Werte, Ehrlichkeit, Vertrauen gibt es nicht

• Lügen ist die Dauer-Waffe, die permanent zum Einsatz kommt

• Der Narzisst will nur Aufmerksamkeit - egal wie! Abwertungen           

  anderer, Nettigkeiten, Geschenke sind gezieltes Kalkül

• Er mag nicht Sie, sondern nur den Nutzen, den Sie ihm bringen

• Klärende, sachliche, ruhige Konfliktgespräche auf Augenhöhe sind 

  kaum möglich

• Ein Narzisst ändert sich NIE

• Es hat nichts mit Ihnen zu tun!

 

 

Quellen:

"Schmerzgrenze“, Prof. Dr. Joachim Bauer, Heyne-Verlag , 2011

"Ego - Das Spiel des Lebens“, Frank Schirrmacher, Karl Blessing Verlag 2013

„Kinder brauchen Vertrauen“, Prof. Dr. Gerald Hüther, Patmos Verlag, 2014

"Lieblosigkeit macht krank“, Prof. Dr. Gerald Hüther, Herder Verlag 2021

"Die Narzissmusfalle", Reinhard Haller, Ecowin,  2013